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Fledermausmonitoring im Naturpark

Natürlicherweise bewohnen im Wald lebende Fledermausarten verlassene Spechthöhlen in lebenden Bäumen oder Hohlräume in morschen Bäumen. Auch in schmalen Spalten hinter sich ablösender Rinde von toten Bäumen finden Fledermäuse Unterschlupf. Da der Bestand an Alt- und Totholz in den Wäldern generell stark zurückgegangen ist, gibt es weniger Hohlräume und Spalten. Dies beeinflusst die Nahrungsgrundlage der Spechte, die zahlenmäßig weniger werden und somit auch weniger Spechthöhlen zur Verfügung stellen.

Um diesem „Wohnungsverlust“ entgegen zu wirken, wurden in Absprache mit den jeweiligen Forstämtern bereits seit 1990 im Gebiet des Naturparks Nassau kontinuierlich Fledermauskästen in unterschiedlichen Waldgebieten aufgehängt und in den folgenden Jahren an weiteren Stellen ergänzt bzw. ersetzt. Kästen für Waldfledermäuse sind so konzipiert, dass sie entweder als Rundkasten die Form von Specht- oder Fäulnishöhlen in Bäumen oder als Flachkasten die engen Spalten hinter der abstehenden Rinde eines Baumes oder die durch Windbruch oder Blitzschlag entstandenen Spalten imitieren.

Insgesamt hängen mittlerweile circa 600 Kästen im Gebiet des Naturparks, die in der Regel in den Monaten August und September durch Mitarbeiter des Zweckverbandes Naturpark Nassau und Herrn Rolf Klenk vom Arbeitskreis Fledermausschutz hinsichtlich der Bestandsentwicklung kontrolliert und auch gesäubert werden. Beispielsweise sind Kästen im Mittelrheingebiet, in Lahnstein, Becheln, Nassau, Hömberg, Singhofen und Cramberg und auf der Montabaurer Höhe aufgehängt.

Zu den diesjährig bisher gefundenen Arten zählen: Kleinabendsegler, Bechstein-, Zwerg- und Fransenfledermaus sowie Braunes Langohr und Großes Mausohr. Insgesamt sind momentan 19 Fledermausarten im Naturpark Nassau nachgewiesen. Die kleine Hufeneisennasse, belegt aus Forschungsergebnissen aus der Vergangenheit, ist im Naturpark leider nicht mehr heimisch, bzw. wurde nicht mehr nachgewiesen.

Ausführliche Informationen zu den Fledermausarten im Naturpark wird es in der bald erscheinenden Broschüre über die heimischen Fledermausarten geben, die der Zweckverband herausgeben wird.

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