Flora

Generell wird die Vegetation geprägt durch das Klima, den Boden, das Relief und das Ausgangsgestein sowie durch den Wasserhaushalt und die Einflüsse von Tieren und Menschen.

In der Botanik unterscheidet man zwischen verschiedenen Vegetationstypen:

  • Ursprüngliche natürliche Vegetation
  • Reale Vegetation
  • Potenzielle natürliche Vegetation
  • Rekonstruierte natürliche Vegetation

Potentielle natürliche Vegetation

Die potentielle natürliche Vegetation im Naturpark Nassau, also die Vegetation die sich ausbreiten würde, wenn der Mensch nicht mehr in den Naturhaushalt eingreift, besteht vor allem aus Buchen- und Buchenmischwaldgesellschaften. Insbesondere sind der Hainsimsenbuchenwald und auf basenreicheren Standorten der Perlgrasbuchenwald zu nennen. An warmen Standorten von Lahn- und vor allem Rheintal finden sich wärmeliebende Eichenwälder, die z.T. in sonnenexponierte Steppenheiden und Felsspaltengesellschaften übergehen. Vereinzelt wachsen in den Kerbtälern noch Schluchtwaldgesellschaften. Erlenbrüche sind nur auf sehr vernässten Standorten der Montabaurer Höhe in größerer Fläche entwickelt.

Die nachfolgende Karte zeigt die hypothetische natürliche Vegetation im Naturpark Nassau (zur Großansicht):

Die Karte wurde unter Verwendung der amtlichen Geofachdaten des Landschaftsinformationssystems Rheinland-Pfalz  erzeugt. Sie unterliegen der Open Database Lizenz.

Reale Vegetation

Die natürliche Vegetation ist durch den menschlichen Einfluss weitestgehend verändert worden. Die heutige reale Vegetation hat ein anderes Aussehen. So werden die unterschiedlichen Typen der Grünland- und Ackerflächen häufig intensiv bewirtschaftet. Auch natürliche Waldgesellschaften sind kaum noch vorhanden. Diese sind hauptsächlich in den Steillagenbereichen zu finden, die für die Forstwirtschaft nur schwer zu erschließen sind. Hier kommen Blaustern, Gefingerter und Hohler Lerchensporn, Einbeere oder auch Seidelbast vor. Ehemalige Weinbergslagen haben sich im Ablauf der natürlichen Sukzession zu Halbtrockenrasen und wärmeliebenden Gebüschen entwickelt. Bei entsprechendem Kalkvorkommen im Boden gedeihen Orchideen. Des Weiteren sind an wärmeliebenden Arten die Astlose Graslilie oder der Blutstorchschnabel zu nennen. In Schluchtwaldbereichen finden sich Hirschzungenfarn, Dorniger Schildfarn, Platanenhahnenfuß und Silberblatt als Charakterarten.

Fauna

Die Fauna im Naturpark Nassau ist für manche Tiergruppen recht gut untersucht (erfahren Sie mehr unter Kartierungen). So sind über 15 Fledermausarten nachgewiesen worden, darunter als Rarität die Zweifarbfledermaus. Über 100 Brutvogelarten sowie 100 Arten, die als Durchzügler und Wintergäste auftreten, können bei der Vogelfauna genannt werden. Von den Brutvögeln sind zu nennen: Baumfalke, Haselhuhn, Rauhfußkauz, Schwarzspecht, Wasseramsel, Eisvogel und Zippammer. Seit einigen Jahren brütet auch der Graureiher wieder im Naturpark. Mit Würfelnatter und Smaragdeidechse kommen zwei in Deutschland hochgradig vom Aussterben bedrohte Reptilienarten ebenfalls hier vor. Außerdem sind 13 Amphibien-, 34 Libellen- und 39 Heuschreckenarten im Naturpark Nassau nachgewiesen worden.

Die Wildkatze in freier Wildbahn

Herr Felix Pebler aus Nassau ergriff die seltene Gelegenheit und filmte die Wildkatze in freier Wildbahn. Die Videos wurde von einem Hochsitz aufgenommen: