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Trotz Regen: Vogelstimmen ertönen durch das b-05

Geballte Kompetenz vermittelt Wissenswertes zur heimischen Vogelwelt

Auf dem Gelände im b-05, ehemalige Bunkeranlage und heutiges Kunst-, Kultur- und Naturzentrum, wurde kürzlich der neue Vogelrundweg im Rahmen einer Exkursion eingeweiht. Gerd Frink, 1. Beigeordnete der Stadt Montabaur begrüßte 34 Teilnehmer, die trotz verregnetem Herbstwetter den Weg ins b-05 gefunden hatten.

Die beiden Exkursionsleiter Dominik Eulberg und Manfred Braun erläuterten zunächst die Entstehungsgeschichte und das Ziel des Projektes. Neben den dort laufenden Biotoppflegemaßnahmen durch die Stadt Montabaur, die einen direkten Beitrag zum Erhalt der biologischen Vielfalt leistet und von der Masgeik Stiftung wissenschaftlich begleitet werden, ist das b-05 auch eine Begegnungsstätte unterschiedlichster Menschen und somit ein sehr geeigneter Ort um die heimische Natur einem breiten Spektrum Naturinteressierter zu vermitteln.

Anfang des Jahres kam der Kontakt zwischen dem b-05 Kunst-Kultur-Natur e.V. und Dominik Eulberg zustande. Stefan Eschenauer, Referent des Naturparks Nassau und Beisitzer im Verein für den Bereich Natur führte seinerzeit Dominik und seine Frau Natalia Eulberg durch das Gelände. Die dortigen Biotoppflegemaßnahmen, die Maßnahmen zum Schutz der Fledermäuse (zwei Bunker sind für den Fledermausschutz hergerichtet und im Gelände hängen Fledermauskästen) und nicht zuletzt die großen Insektenskulpturen, fanden Anklang bei beiden, die sich deutschlandweit im Naturschutz engagieren. Die Idee, das b-05 um einen Vogelrundweg zu bereichern, war geboren. Mit der Stadt Montabaur und dem Zweckverband Naturpark Nassau wurden kurzfristig Förderer gefunden, die sich die Projektkosten aufteilten. 

Begleitet von einem Team des SWR startete die Exkursion des neuen Vogelrundweges mit seinen 12 Schildern. Dominik Eulberg stellte zunächst die Schilder vor und erklärte Wissenswertes zur jeweilig dargestellten Vogelart. Jedes Schild zeigt eine ausgewählte Vogelart, die alle im Gelände bzw. in der näheren Umgebung zu finden sind. Das Design der Schilder gestaltete Natalia Eulberg. Die naturalistischen Grafiken machen jedes Schild zu einem kleinen Kunstwerk und inspirieren dazu, sich die verschiedenen Vogelarten noch mal genauer anzuschauen. Die informativen Texte sind mit interessanten Fakten zu den artspezifischen Besonderheiten der verschiedenen Vogelarten gespickt: Wer weiß z.B. schon, dass das Zungenbein bei Buntspechten bogenförmig ist und weitere Anpassungen des Schädels dafür sorgen, dass er keine Kopfschmerzen beim Hämmern bekommt.

Oder, dass die blaue Färbung auf dem Kopf der Blaumeise UV-Licht reflektiert, was wiederum eine besondere Rolle bei der Paarfindung spielt. Ergänzend zu Eulbergs Ausführungen ging der Naturexperte Manfred Braun, stellvertretender Vorsitzender der Masgeik-Stiftung immer detailliert auf die Ausbreitung der jeweiligen Art in der Region ein und steuerte somit sein schier endloses Wissen über die heimische Vogelwelt bei.

Aber auch die Ohren der Zuhörer kamen nicht zu kurz. Manfred Braun hatte seine Lockpfeife dabei und simulierte die verschiedenen Vogelrufe. Die Rufe der Vögel können über einen QR-Code abgerufen und auf Eulbergs Webseite geleitet werden, wo man sich auch die Stimmen vieler anderer Vogelarten anhören kann.  

Nach zwei sehr kurzweiligen Stunden, in denen sich das Team Eulberg - Braun auf sehr unterhaltsame Weise die Bälle zuspielte, nahm eine gelungene Exkursion sein Ende.

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